Sonntag, 2. Juni 2013

Lieblingslied der Woche (72)

Das neue Daft Punk-Album Random Access Memories ist weder so phantasievoll wie Discovery (2001) noch so ambitioniert und experimentell wie Homework (1997). Schon die Vorab-Single "Get Lucky", auf welcher Pharrell Williams zu hören ist, zeigt an, in welche Richtung es bei Daft Punk geht: es wird tanzbarer, grooviger, kommerzieller. 
Und das hat auch schon prima funktioniert. Das Album schoss sowohl in Deutschland, Österreich und der Schweiz als auch in Grossbritannien und den USA aus dem Nichts auf Platz 1 der Albumcharts, in Frankreich schafften gar auf der Erfolgswelle von Random Access Memories alle Vorgängeralben den erneuten Sprung in die Top 100. Mit der Single "Get Lucky sieht es genauso aus. Und man kann es ja auch keinem verübeln, das Lied ist mehr als catchy. 
Und obwohl ich ein 'alter' Daft Punk-Anhänger von 2000 bin, gefällt mir der neue Sound. Nicht alles, was kommerziell ist, muss Käse sein; und nicht alles, was tanzbar ist, ist gefällig im Sinne von dumm. Von ein, zwei Ausnahmen abgesehen, gefällt mir das Album ziemlich gut; hier und da versteckt wurde sogar das ein oder andere klangliche Experiment gewagt - es muss also nicht jeder alteingesessene Daft Punker Kompromisse eingehen, um zu mögen, was die beiden Franzosen abgeliefert haben. Denn der ganz spezifische Sound, der sich von "Around the World" über "One more Time" bis zum dritten Album Human after all (2005) erstreckte, ist auch hier an allen Ecken und Enden zu finden.

Daft Punk Feat Pharrell Williams & Nile Rodgers - Get Lucky (Official Reworked by Claudio Vizu) from Claudio Vizu on Vimeo.



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